Ein neues Tool von Apple vereinfacht die Erstellung von 3D Content zur Verwendung in Augmented Reality Anwendungen
Mittlerweile gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, um digitale Objekte in Lebensgröße realistisch und in Echtzeit in Augmented Reality- oder Virtual Reality-Anwendungen darzustellen. Oft ist aber die Erstellung der 3D Modelle ein ungelöstes Thema. Die manuelle, optimierte Erstellung ist zeit- und kostenintensiv.
Es gibt Tools, mit denen man Konstruktionsdaten (CAD Daten) in optimierte, polygonbasierte 3D Modelle umwandeln kann, und auch schon Services, die eine automatische Konvertierung auf ihrer Plattform anbieten. In vielen Fällen liegen solche Konstruktionsdaten aber nicht vor. Hier kann Fotogrammetrie ein weiteres geeignetes Verfahren zur Digitalisierung von echten Objekten sein. Eine Software berechnet aus einer Vielzahl von Fotos des realen Objektes ein 3D Modell. Dieses Rohmodell muss aber noch bereinigt und nachbearbeitet werden, da es so noch nicht für die Verwendung in AR/VR geeignet ist.
Apple hat auf der diesjährigen WWDC nun Object Capture vorgestellt, eine Fotogrammetrie-API, mit der man 3D Modelle in verschiedenen Detailgraden je nach Anwendungsfall ausgeben kann. Diese Modelle brauchen laut Apple keine Optimierung mehr, und können somit gleich eingesetzt werden.
Apple hat erkannt, dass die Erstellung der 3D Modelle noch komplex ist, und eine Hürde darstellen kann. Zwar können mit Fotogrammetrie beispielsweise keine transparenten oder stark reflektierenden Objekte erfasst werden, aber es ist definitiv ein guter Schritt, um den gesamten Workflow für viele Anwendungsfälle zu erleichtern und wird dabei helfen, Augmented Reality weiter zu verbreiten.
Bisher steht Reality Capture nur als Kommandozeilen-Tool oder als Software-Schnittstelle (API) zur Verfügung. Per API kann die Funktionalität in eigene Anwendungen integriert werden. Es ist anzunehmen, dass künftig für alle nicht-Entwickler auch noch eine Desktop-Anwendung bereitgestellt wird.